Eine durchwachsene Saison ist um eine kuriose Leistung reicher. Denn gegen die Zweitvertretung von Blau Weiß Mintard war der TC Freisenbruch 51 Minuten lang auf der Siegerstraße und lies sich dann in zwölf Minuten die Butter vom Brot nehmen.
Kevin Maskow hatte mit zwei Treffern sowie Oliver Hesseling und Jörn Parakenings mit jeweils einem Treffer eine komfortable 4:1 Führung für den TC Freisenbruch herausgeschossen.
Der zehnte Saisonsieg war zum Greifen nahe und das negative Torverhältnis wäre endlich wieder getilgt worden. Aber wie Fußballphilosoph Lothar Matthäus es schon auf den Punkt gebracht hatte: „Wäre, wäre, Fahrradkette“. Die Freisenbrucher standen am Spielende mit leeren Händen da und das auch noch vollkommen verdient.
„Ich habe schon vor dem Spiel bemerkt das die Truppe nicht richtig da war“, berichtet Co-Trainer Ingo Elosge. Vor dem Spiel musste die Mannschaft auf einigen Positionen umgestellt werden. Spielführer Marvin Schadhof fiel dank der fünften gelben Karte aus und musste von draußen zusehen. Christian Cronberger musste mit Rückenproblemen kurzfristig passen und auch Maurice Verfürden sagte krankheitsbedingt ab.
Trainer Peter Schäfer musste deshalb die Mannschaft gemeinsam mit den Online-Managern anständig durcheinander wirbeln. Sascha Zang rutschte nach langer Zeit wieder in die Startelf. Jörn Parakenings übernahm kurzfristig den Platz von Christian Cronberger. Joel Feld verließ seine angestammte Position in der linken Verteidigung und rutschte ins linke Mittelfeld.
Genau diese linke Seite machte Ingo Elosge in seiner Analyse als einen der Schwachpunkte aus. Wobei er aber explizit den nach vorne versetzten Feld ausklammerte.
Im ersten Durchgang präsentierte sich der TC Freisenbruch noch ganz passabel und konnte so auch mit 3:1 in Führung gehen. Nach dem Seitenwechsel konnte Kevin Maskow die Führung durch einen Elfmeter sogar auf 4:1 hochschrauben.
Doch danach stellte der TC Freisenbruch das Fußballspielen ein. Der Gegner nahm das Geschenk dankend an und sicherte sich wichtige Punkte für den Klassenerhalt.
Darius Kretschmann (57), Thomas Hildebrandt (60), erneut Darius Kretschmann (66) und Marco Langer-Jordy (69) drehten innerhalb von gerade einmal zwölf Minuten das Spiel zu Gunsten der Mannschaft aus dem Tabellenkeller. Wobei es dank der desolaten Freisenbrucher Leistung nicht einmal ins Gewicht fiel, dass dem fünften Treffer eine klare Abseitsstellung vorrausgegangen war.
Nach dem fünften Gegentreffer vermisste Ingo Elosge ein aufbäumen bei seiner Mannschaft. In 21.Minuten wurde es noch dreimal vor dem Mintarder Gehäuse gefährlich, aber dem TC fehlte es nun an der nötigen Konsequenz diese Chancen auch zu nutzen.
Wir haben den Gegner 50 Minuten im Griff gehabt und hätten uns endlich belohnen können, aber ab der 55. Minute haben wir das Spiel Fußballspielen eingestellt
Tim Stränger, verletzter Spieler des TC Freisenbruch
Vor dem Spiel hatte Freisenbruchs Chef-Trainer Peter Schäfer seine Mannschaft im Spieltags-Interview noch gewarnt: „Mintard steht unten drin und wird um jeden Zentimeter kämpfen.“ Genauso sah es auch aus. Vier gelbe Karten und eine zaghafte Karte für den TC Freisenbruch sprechen eine klare Sprache.
Schäfer hatte von seinen Spieler auch die korrekte Einstellung gefordert: „Darauf muss sich jeder von uns einstellen. Wenn wir das Spiel auf die leichte Schulter nehmen, dann stehen wir Sonntag genauso bedröppelt da, wie in der Hinrunde bei Sportfreunde 07 oder in Kray.“
Co-Trainer Ingo Elosge ging nach dem Spiel mit der Mannschaft hart ins Gericht: „Steve Feind, Joel Feld und vor allem Kevin Maskow waren die einzigen die unbedingt gewinnen wollten.“
Freisenbruch steht nun auf dem achten Rang und damit nur zwei Punkte hinter dem selbstgesteckten Ziel unter die Top sechs der Liga zu kommen. Blau Weiß Mintard konnte im Abstiegskampf etwas Boden gut machen.
Im nächsten Spiel trifft der TC Freisenbruch auf Mintards Tabellennachbarn Sportfreunde 07.